Raum Saal 4
Tutorialgeber: Dieter Scheithauer1
1H·I·T·S Engineering
Kurzzusammenfassung:
Systemingenieure sind überwiegend davon überzeugt, dass Systems Engineering bedeutende Beiträge zur Bewältigung globaler Herausforderungen erbringen kann. Seit etwa zwanzig Jahren arbeitet INCOSE an Dokumenten, die diesen Anspruch postulieren. Die aktuelle Version der INCOSE Vision orientiert sich dazu an den Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen. Es stellen sich aber auch zwei Fragen: Wird Systems Engineering, wie es heute in der ISO 15288 kanonisiert ist, diesen Ansprüchen gerecht? Was ist gegebenenfalls notwendig, um Zugänglichkeit zum und Attraktivität des Systems Engineering zu steigern? Als Bezugsrahmen zur Beantwortung dieser Fragen wird von kognitionswissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Fähigkeiten und Grenzen menschlicher Wahrnehmung und menschlichen Handelns ausgegangen. Perspektivisch wird die Methodik des Systems Engineering so nicht allein aus den Erfordernissen an die zu gestaltenden Produkte und Dienstleistungen begründet. Implizite heuristische Annahmen über menschliche Verhaltensweisen werden konsequent durch geistes- und humanwissenschaftliche Evidenz bestätigt oder korrigiert. Als Diskussionsbasis dient ISO 15288. Behandelt werden die Begriffskontexte System, Anforderungen und Organisation sowie die Erzählstruktur der technischen Prozesse. Es werden Verbesserungen der Terminologie und der praktischen Anwendbarkeit von Prozessdefinitionen abgeleitet. Dies schließt die Korrektur bestehender Inkonsistenzen und Lücken ein. Die vorgeschlagenen Lösungsansätze werden als Elemente eines zukünftigen Paradigmenwechsels im Systems Engineering nützlich sein.
Begrenzung auf: unbegrenzt